Was ist Schlafapnoe?

Die Schlafapnoe ist eine Schlafbezogene Atmungsstörung (Atempause im Schlaf). Die Krankheit kommt schleichend und wird unentdeckt über Jahre zu einer Zeitbombe. In schweren Fällen verursacht die Schlafapnoe viele Folgeerkrankungen. Lautes und unregelmäßiges Schnarchen kann eine Vorstufe der Schlafapnoe sein. Bekannte häufige Symptome sind übermäßige Tagesmüdigkeit und Sekundenschlaf.

Sie haben eine aktuelle Diagnose Schlafapnoe oder einen Verdacht auf Schlafapnoe? Sie Schnarchen unregelmäßig und laut mit Tagesmüdigkeit? Wir haben viele Erfahrungen mit dieser Krankheit und können Ihnen wahrscheinlich mit wichtigen Informationen weiterhelfen, die Sie nicht immer im Schlaflabor oder beim Lungenfacharzt erfahren. Kommen Sie zu unseren Gruppentreffen einfach zum „reinschnuppern“ vorbei – die Termine finden Sie unter „Veranstaltungen“ auf unserer Homepage.

Was ist Schnarchen?

Eine geruhsame Nacht kann durch das laute Atemgeräusch wie Schnarchen für alle Beteiligten zur Qual werden. Die sägenden Geräusche entstehen in den oberen Luftwegen. Schwingende Bewegungen des Gaumens, des Zäpfchens oder des Zungengrundes oder des tiefer gelegenen Rachens erzeugen solche Laute. Lautes und unregelmäßiges Schnarchen kann auch ein Anzeichen für beginnende Schlafapnoe sein und ist nicht zu unterschätzen. Dabei kann es zum zeitweiligen Verschluss der oberen Atemwege (obstruktives Schlafapnoesyndrom) kommen.

Schlafapnoe: Häufigkeit, Symptome, Vor- und Folgeerkrankungen, Risikogruppen

Per Definition kommt die Bezeichnung Schlafapnoe vom griechischen "apnoia", was "Nicht-Atmung" bedeutet. Es handelt sich um eine Atemregulationsstörung, bei der es in der häufigsten Form zu einem Verschluß der oberen Atemwege durch Erschlaffung der Muskulatur im Schlaf kommt (obstruktives Schlafapnoesyndrom oder kurz OSAS). Es gibt aber auch zentrale Apnoen durch eine unzureichende Steuerung der Atemmuskulatur durch das Gehirn - sowie Mischformen aus obstruktivem und zentralen Schlafapnoesyndrom.

Man spricht von Schlafapnoe bei:

  • Atempausen von mindestens zehn Sekunden Dauer im Schlaf
  • Häufigkeit von mehr als zehn Atempausen pro Schlafstunde

Atempausen während des Einschlafens und im REM-Schlaf (Rapid Eye Movement) werden hierzu nicht gezählt!

Schlafapnoe ist bei fast allen Personen zu finden. Jedoch sind bis zu 5 Atemstörungen pro Stunde Schlaf für die Schlafmediziner unbedenklich und keine Krankheit. 5 bis 15 Atemstörungen pro Stunde sind aber bereits ein leichte Schlafapnoe-Krankheit und je nach Beschwerden kann der zuständige Schlafmediziner auch eine Therapie oder Lebensumstellung empfehlen. Von der leichten Schlafapnoe sind ca. 24% der Männer und 9% der Frauen ab 30 Jahren betroffen. Insgesamt ist bei ca. 7 bis 10% der Bevölkerung von einer therapiebedürftigen (mehr als 15 Atemstörungen pro Stunde) Schlafapnoe auszugehen, besonders betroffen ist die Altersgruppe von 30 bis 65 Jahre. Risikogruppen sind Personen mit Herzproblemen wie z.B. Bluthochdruck und Herz-Pumpschwäche, Herzinfarkt, Schlaganfall, starkem Übergewicht, Diabetes Mellitus, Depression sowie einige mehr.

Die häufigen Atemstillstände während des Schlafs führen zu einem Sauerstoffmangel (Hypoxie) sowie zu (unbewußten) Wegreaktionen (sogenannten Arousals), wodurch ein erholsamer, regenerativer Schlaf unmöglich wird. Spürbare Folgen sind häufig Tagesmüdigkeit, Nervosität, Abgeschlagenheit und Konzentrationsstörungen. Jeder hat wohl auch schon von Sekundenschlaf gehört – hier wird bei Unfällen leider nie nach Schlafstörungen gefragt. Von unserer Gruppe hatten schon einige Erlebnisse durch Sekundenschlaf, bedingt durch die Krankheit Schlafapnoe. Unbehandelte Schlafapnoe führt jedoch häufig noch zu weiteren schweren Krankheiten, allen voran ein erhöhtes Infarkt- und Schlaganfallrisiko.

Die folgende Zusammenfassung zeigt, in welch hohem Anteil in den jeweiligen Gruppen der Betroffenen mit einer schlafbezogenen Atmungsstörung zu rechnen ist:

Koronare Herzkrankheit     davon sind ca. 30 bis 40% Schlafapnoepatienten
Herzinsuffizienz   davon sind ca. 60 bis 70% Schlafapnoepatienten
Herzrythmusstörungen, Vorhofflimmern
  davon sind ca. 30% Schlafapnoepatienten
Bluthochdruck   davon sind ca. 30% Schlafapnoepatienten
schwer einstellbarer Bluthochdruck   davon sind ca. 60 bis 80% Schlafapnoepatienten
Übergewicht (Adipositas)   bis zu 75% Schlafapnoepatienten
Schlaganfall (Apoplex)   davon sind ca. 60% Schlafapnoepatienten
Diabtes mellitus Typ II   davon sind ca. 20 – 50% Schlafapnoepatienten
Depressionen   davon sind ca. 20 bis 30% Schlafapnoepatienten
ADHS (bei Kindern; oft in Verbindung mit PLMS)   davon haben ca. 30% eine Schlafatemstörung
Erektile Dysfunktion (Potenzstörungen)   davon haben ca. 30% eine Schlafapnoe
Tagesmüdigkeit (bes. Tagesschläfrigkeit)   davon sind ca. 50% Schlafapnoepatienten
Schnarchen   wichtigster Indikator für die Schlafapnoe

 

Besonders hohes Risiko bei Schnarchen in Verbindung mit Übergewicht!

Die prozentualen Angaben beziehen sich auf die Krankheitsbilder, die diese als Hauptdiagnose aufweisen. Bei Kombinationen steigt das Risiko für das Vorhandensein einer Schlafapnoe entsprechend an. Quelle: IDOC.de

Haben sie den Verdacht an Schlafapnoe zu leiden oder glauben Sie, daß Ihr Partner bzw. andere Familienmitglieder, Freunde oder Kollegen betroffen sein könnten? Machen Sie am besten gleich unseren Selbsttest.